DIE TEUFELS-FIGUR AUF DEM TEUFELSSTEIN VOR ST. MARIEN (Lübeck)
Als man die Grundmauern der Marienkirche legte glaubte der Teufel, daß man dabei sei, ein Weinhaus zu errichten. Das gefiel ihm, denn schon manche Seele hatte über einen solchen Ort den Weg zu ihm genommen. Er mischte sich
deshalb unter die Arbeiter und half. Kein Wunder, daß der Bau staunenswert schnell in die Höhe wuchs. Doch mußte der Teufel eines Tages erkennen, worauf es hinauslief mit dem Bau, und voller Wut schleppte er einen gewaltigen
Felsbrocken herbei, die angefangene Kirche damit zu zertrümmern. Schon brauste er durch die Lüfte heran, da rief ihm ein kecker Geselle zu: "Haltet ein, Herr Teufel ! Laßt stehn, was steht. Wir bauen Euch dafür neben der
Kirche ein Weinhaus !" Das schien dem Teufel geratener; er ließ den Stein hart vor der Mauer der Kirche fallen. Dort liegt er noch und zeigt deutlich die Eindrücke der Teufelskrallen, und gleich neben der Kirche wurde der
Ratsweinkeller erbaut. Plastik von Rolf Goerler Bildhauer zu Lübeck 1999 Originaltext von der Tafel rechts oben. |